Finanzierung durch das IGSP

SelfDiVi - Prozessrekonstruktion der Eigenproduktion von Lehr-Lern-Videos im selbstgesteuerten Seminarsetting

Ein Beitrag zur Professionalisierung durch videobasierte Anwendungen im Kontext der grundschulpädagogischen Lehramtsausbildung im Bereich Kunst und Gestaltung

 

Beschreibung:

Durch die immer stärker auf Digitalisierung ausgerichteten Vermittlungsprozesse besteht die Notwendigkeit, die Professionalisierung der Lehramtsstudierenden ebenfalls stärker auf digitale Handlungsmöglichkeiten zu fokussieren, wie es der Wissenschaftsrat (2022) empfiehlt. Im digitalen Raum nimmt neben der synchronen Online-Lehre vor allem die Erstellung und Nutzung von Lehr-Lern-Videos einen großen Anwendungsbereich ein, wobei in diesem Zusammenhang insbesondere das „Meta-Videoportal für die Lehrkräftebildung“ ein vielschichtiges Programm zur videobasierten Lehr-Lern-Forschung vorstellt und weitere Anschlussstellen für die Bildungsforschung aufzeigt. (Junker et al., 2022)

„Der Mehrwert zum bisherigen Forschungsstand würde darin bestehen, den Einsatz von Videoartefakten stärker an die Lernziele für bestimmte berufsbiografische Phasen zu knüpfen und so spezifischere Aussagen über die Wirksamkeit und Fördermöglichkeiten zu erlangen. … Durch die Möglichkeiten des Beobachtens, Einordnens und Reflektierens über die eigene professionelle Entwicklung können Videoartefakte darüber auch zu einem wichtigen Medium für die Entwicklung einer modernen, zukunftsorientiert ausgerichteten, professionellen Identität werden.“ (Seidel, 2021, S. 4)

Ausgangspunkt für dieses Forschungsprojekt ist die eigenständige Produktion anlassbezogener Lehr-Lern-Videosequenzen durch Studierende des grundschulpädagogischen Bereiches „Kunst und Gestaltung“ im Seminarkontext von selbstgesteuerten Aufgabensettings. Die Planungs- und Produktionsprozesse von selbsterstellten Lehr- und Lernvideos bieten für die Studierenden eine Vielzahl von Möglichkeiten, wobei einerseits Studieninhalte eigenständig erschlossen und vertieft und andererseits die eigene Wirksamkeit im organisatorischen Selbstmanagement und in den aufnahmerelevaten audiovisuellen Aktionen konkret erfahrbar gemacht werden. Ausgehend vom selbsterlebten Projektdurchlauf der Videoerstellung können durch reflexions- und rezeptionsorientierte Kommunikation über die videografische Eigenproduktion rückbezügliche Analyseprozesse initiiert und Verbindungen zu ausgewählten biografischen und intrapersonalen Faktoren aufgezeigt werden, die zum Gelingen des eigenen Videoprojektes beigetragen haben.

Ziel und Forschungsfragen des Projekts:

Der geplante Forschungsansatz zielt darauf ab, mit der qualitativen Inhaltsanalyse (Kuckartz & Rädiker, 2022) das erhobene Daten- und Informationsportfolio auf ausgewählte biografische und intrapersonale Bereiche wie Selbstmanagement, Selbstwirksamkeitserwartung, Selbstdarstellung etc. hin zu untersuchen und durch Prozessrekonstruktion entsprechende Wahrnehmungs- und Handlungsphänomene darzustellen, um Ansätze hinsichtlich videografischer Gelingensbedingungen im didaktischen Kommunikationsraum abzubilden. Darauf aufbauend kann durch ein Chancen- und Problemmanagement in Bezug zur Feststellung und Entwicklung videografischer Kompetenzen der Studierenden entwickelt werden.

Die Systematik der Forschungsfragen ist dahingehend ausgerichtet, neben den Faktoren wie Vorgehens- und Handlungsweisen vor allem biografische und intrapersonale Phänomene zu eruieren, welche den Erstellungsprozess von eigenproduzierten Lehr-Lern-Videos fördern oder hindern.

Zeitraum:           ab SoSe 2021

Status:                laufend

Mitarbeitende: Stefan Neumann

Literatur:

  • Wissenschaftsrat (2022): Empfehlungen für eine zukunftsfähige Ausgestaltung von Studium und Lehre. Erfurt April 2022.
  • Junker, R. et al.(Hrsg.) (2022): Lehren und Forschen mit Videos in der Lehrkräftebildung. Münster: Waxmann.
  • Seidel, T. (2021): Einleitung – Videobasierte Forschung und ihr Beitrag zu einer verbesserten Lehrkräftebildung in Deutschland. In: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Lehren und Forschen mit Videos in der Lehrkrftebildung. Berlin: BMBF.
  • Kuckartz, U., Rädiker, S. (2022): Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. 5. Aufl. Weinheim Basel: Beltz Juventa.