Projektteam

 

Projektleitung:

Katharina Bonke (Stadtbibliothek Rostock)

Juliane Foth (Literaturhaus Rostock)

Andrea Struck (Universität Rostock)

 

Büchertürmeprojekt Rostock

Die Projektidee

Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Lehrer*innen und Schulleiter*innen,

die bekannte Kinderbuchautorin Ursel Scheffler hat es geschafft, Hamburger Kinder zum stapelweisen Lesen von Büchern zu verlocken und ganz nebenbei zu Gerne- und Besserleser*innen zu machen.

Das können wir Rostocker auch!

Seit 2017 sind die Rostocker Grundschulkinder fleißig dabei, Büchertürme zu erbauen.

Auf den Stapeln der bisher gelesenen Kinder- und Jugendbücher sind Klassiker wie Erich Kästners „Emil und die Detektive“ und „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren, aber auch ganz aktuelle Bücher wie „Freibad – Ein ganzer Sommer unter dem Himmel“, das gerade den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen hat, sind auf dem Bücherturm zu finden.

Wir freuen uns auf viele Bücherwürmer, die mitmachen!


Das Büchertürmen in Rostock

Die Idee von Ursel Scheffler aufgreifend sollte auch bei den Rostocker Grundschulkindern die Lust am Lesen angeregt werden. Impulsgeber in Rostock war das Institut für Grundschulpädagogik der Universität Rostock, das im Oktober 2017 zum ersten Bücherturm Rostock aufrief. Elf Grundschulen und 23 Klassen der Klassenstufe eins bis vier in und um Rostock machten mit. Das erste Leseziel war im Schuljahr 2017/2018 der Turm der Rostocker Petrikirche. Um dessen Höhe von gut 117 Metern zu erreichen, wurden ungefähr 10.000 Bücher gelesen. In den weiteren Schuljahren wurden dann die Marienkirche und die Jakobikirche erlesen.

Bundesweit einmalig ist dabei die Rostocker Kooperation von Literaturhaus, Stadtbibliothek und dem Institut für Grundschulpädagogik (IGSP) der Universität Rostock bei der Projektdurchführung. Hier fließen die Erfahrungen und Potenziale unterschiedlicher Akteure zusammen. Die Bedeutsamkeit des Lesens sowie Möglichkeiten der Motivation und Förderung werden aus verschiedenen Perspektiven in das Projekt eingebracht. Stadtbibliothek und Literaturhaus unterstützen mit Bücherkisten zu aktueller Kinder-und Jugendliteratur und sind zusätzlich Partner im Bereich außerschulische Lernorte und Leseförderung.

Das IGSP Rostock möchte das Büchertürme-Projekt langfristig etablieren und wissenschaftlich evaluieren. Dabei soll ganz unterschiedlichen Fragen zur Wirkung des Projekts auf die Lesemotivation, Lesehaltung, Leseeinstellung, Lesekompetenz und auf das lesebezogene Selbstkonzept der Kinder als Leser*innen/Nicht-Leser*innen nachgegangen werden.

Insbesondere am Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule, vielfach aber auch schon früher, zeigt sich im Verlauf der Lesebiographie häufig ein sogenannter Leseknick (vgl. Richter/Plath, 2005), was eine Förderung in Hinblick auf eine Stabilisierung der Lesemotivation und die Automatisierung basaler Lesefertigkeiten auch langfristig notwendig erscheinen lassen und wozu das Büchertürme-Projekt möglicherweise einen Beitrag leisten kann.


So funktioniert das Büchertürmen

Im Verlauf eines (Schul)Jahres erlesen die Schüler*innen ein selbst gewähltes Leseziel (meist ein lokales Gebäude ihrer Stadt). Die gelesenen Bücher werden – unter Angabe von Titel, Verfasser, Buchstärke – in die Büchertürme-Leselisten eingetragen und imaginär aufeinandergestapelt. Der so entstehende Bücherstapel wird kontinuierlich gemessen. Als Baueinheit fungiert die Einheit PISA, wobei 1 PISA = 10 cm gemessener Buchrücken entsprechen (ca. 4-8 Bücher ergeben 1 PISA).

Jeden Monat erhält die Klasse mit den meistgelesenen PISA einen Preis und wird auf der Büchertürme-Website genannt. Die Preise sind sehr unterschiedlich – reichen von Zoobesuchen, Theatervorstellungen, Autorenlesungen, Bilderbuchkinos bis hin zu Büchern für die Schulbibliothek – und werden von Sponsoren, die gemeinnützige Projekte unterstützen, gestiftet.

Da vor dem Lesen das Vorlesen kommt, können auch vorgelesene Bücher bei Vorschulgruppen und in der ersten Klasse in die Wertung einfließen. Durch eine abschließende Veranstaltung werden die Leseleistungen gewürdigt, um so die Lesemotivation aufrechtzuerhalten.

Wie funktioniert das Büchertürmen?


Kooperationpartner:


Unterztützt von:

Staatliches Schulamt Rostock


Projektkurzbeschreibung: Das Leseförderprojekt ‚Büchertürme‘ kann als eine Form der Vielleseverfahren angesehen. Dabei werden Kinder innerhalb und außerhalb des Unterrichts zum Lesen möglichst vieler Bücher animiert, welche selbstständig ausgewählt werden können. Die Lektüre wird in einer Leseliste vermerkt, sodass die Anzahl der gelesenen Buchzentimeter, gemessen am Buchrücken, einer Klasse und aller teilnehmenden Schule zusammen einen Bücherturm ergeben. Die Kinder nehmen das Lesen auf diese Weise als gemeinschaftliche Handlung wahr, die zu einem besonderen Ziel führt. Ein Eröffnungs- und Abschlussfest sowie begleitende Leseaktionen motivieren ebenso wie monatliche Preise für besonders fleißige Leseklassen. Die Studierenden der Universität Rostock gestalten und begleiten das Projekt im Rahmen des 2. Moduls im Grundschulfach Deutsch – ‚Literatur -Lesen – Literatur- und Lesedidaktik‘. Die theoretische Auseinandersetzung mit literaturwissenschaftlichen und lesedidaktischen Konzepten wird im Projekt praktisch erprobt und reflektiert. Dabei werden Kompetenzen in der Projektarbeit und im Umgang mit SchülerInnen gefördert. Die enge Zusammenarbeit mit den Schulen soll zu nachhaltigen Kontakten, zur Unterstützung der Lehrkräfte bei der Leseförderung ihrer SchülerInnen, zu einer besseren Ausstattung und Versorgung von Klassen und Schulen mit Leseangeboten und zu einer langfristigen Kooperation von Institutionen der Leseförderung in Rostock führen.

Kooperationspartner: Stadtbibliothek Rostock, Literaturhaus Rostock, Grundschulen aus Rostock und Umgebung

Finanzierung: Drittelmittel und Sachspenden verschiedener Rostocker Unternehmen und Vereine